Kinderschutz
Fast acht Millionen Kinder durch Mangelernährung vom Tod bedroht
Es sind schockierende Zahlen, die UNICEF kürzlich veröffentlicht hat: Fast acht Millionen Kinder unter fünf Jahren in 15 Krisenländern sind vom Tod durch schwere akute Mangelernährung bedroht, wenn sie nicht sofort therapeutische Nahrung und medizinische Hilfe erhalten.
Veröffentlicht von Lars Wöhrmann am 8. Juli 2022
Die sich weltweit zuspitzende Ernährungskrise führt seit Anfang des Jahres dazu, dass in 15 besonders gefährdeten Ländern (wie Staaten am Horn von Afrika oder in der zentralen Sahelzone) zusätzlich 260.000 Kinder an schwerer akuter Mangelernährung leiden.
Georg Graf Waldersee, Vorsitzender von UNICEF Deutschland und Jurymitglied des HanseMerkur Preises für Kinderschutz, erklärt dazu: „Es bedarf jetzt einer globalen politischen und finanziellen Kraftanstrengung, um Leben zu retten. Um zukünftig derartige Krisen zu verhindern, reicht es nicht aus, allein deren Symptome zu behandeln. Die G7 müssen zugleich vorausschauend handeln und Ernährungssysteme sowie die gesundheitliche Versorgung von Kindern weltweit nachhaltig sichern und stärken.“
Steigende Lebensmittelpreise aufgrund des Kriegs in der Ukraine, anhaltende Dürreperioden aufgrund des Klimawandels in einigen Ländern, zum Teil in Verbindung mit Konflikten, und die anhaltenden wirtschaftlichen Auswirkungen von Covid-19 verschärfen die Nahrungsmittel- und Ernährungsunsicherheit bei Kindern weltweit. Sie haben ein katastrophales Ausmaß schwerer Unterernährung bei Kindern unter fünf Jahren zur Folge.
Als Reaktion darauf weitet UNICEF seine Arbeit in den 15 am stärksten betroffenen Ländern aus. Afghanistan, Burkina Faso, Tschad, die Demokratische Republik Kongo, Äthiopien, Haiti, Kenia, Madagaskar, Mali, Niger, Nigeria, Somalia, Südsudan, Sudan und Jemen sind Teil eines Notfallplans, mit dem eine drastische Zunahme der Kindersterblichkeit verhindert und die langfristigen Schäden durch schwere akute Mangelernährung vermindert werden sollen.
Weitere Informationen zu dem Engagement von UNICEF finden Sie hier.