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Brille mit runden Gläsern liegt auf einem Tisch

Sport & Gesundheit

Sehbehindertentag 2021: Aufregende Zeiten

Auch dieses Wochenende gibt es einen besonderen Tag, nämlich den Sehbehindertentag 2021. Als Brillenträger fast erster Stunde ist sein Thema auch stets mein Thema gewesen. Warum Menschen mit einer Sehschwäche in aufregenden Zeiten leben.

Veröffentlicht von Eike Benn am 4. Juni 2021

1998 hat der Deutsche Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) den Sehbehindertentag eingeführt, um auf die Bedürfnisse blinder und sehbehinderter Menschen aufmerksam zu machen. Er findet seitdem immer am 6. Juni zu einem bestimmten Thema statt. Weil der 6. Juni 2021 auf einen Sonntag fällt, werden auch die Woche davor und danach für Aktionen genutzt.

Dieses Jahr ruft der DBSV auf, sich an seiner Pollermützenaktion zu beteiligen. Dabei werden die in Innenstädten allgegenwärtigen und meist grauen Poller mit einer rot-weißen Strickmütze überzogen, um darauf hinzuweisen, dass kontrastreich gestaltete Poller vor Unfällen schützen. Das Beispiel zeigt, dass in deutschen Städten noch viel für das bessere Zurechtfinden blinder und sehbehinderter Menschen getan werden kann.

Zugegeben: Trotz Sehschwäche waren graue Poller für mich selten ein Problem. Aber die Aktion dient ja auch Personen, deren Sehfähigkeit noch stärker eingeschränkt ist als meine. Und ich habe mit knapp +8 Dioptrien auf beiden Augen schon eine Weitsichtigkeit, die sich gewaschen hat. Trotzdem habe ich Glück im Unglück, denn dank Brille oder Kontaktlinsen komme ich auf fast 100-prozentige Sehleistung. Gäbe es diese Hilfsmittel nicht, wäre ich schlicht aufgeschmissen.

Tatsächlich sind es aufregende Zeiten für Menschen mit Sehschwäche. Wer heute eine Brille kauft, kann bei den Gläsern aus einer Vielzahl von Schliffen wählen, die zum Beispiel die Glasstärke reduzieren, Spiegelungen verringern oder Lupeneffekte bereinigen. Wer sich an die Gläser der 80er und 90er Jahre erinnert, weiß, was für enorme Fortschritte seitdem gemacht wurden. Meine ersten Brillengläser waren noch dick – ich zitiere einen Schulfreund – „wie Punicaflaschenböden“. Moderne Brillengläser kosten deshalb zwar oft auch mehr als noch vor ein paar Jahren, aber die Mehrausgaben tragen klar zu Sehqualität und Tragekomfort bei, weshalb das Geld gut investiert ist.

Noch einen Schritt weiter gehen Operationen, bei denen die Augen mit einem Laser behandelt werden oder permanente Linsen zwischen der Regenbogenhaut (Iris) und der körpereigenen Linse eingesetzt werden. Was vor zehn Jahren noch für die meisten nach Science Fiction geklungen hätte, ist inzwischen ein vielfach erprobter und bewährter Eingriff.

Nutzen Sie den Sehbehindertentag, um sich die vielfältigen Optionen noch einmal vor Augen zu führen.

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