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Sport & Gesundheit

Von Mensch zu Mensch: Sport mit Multipler Sklerose

Multiple Sklerose ist eine entzündliche Erkrankung des Zentralen Nervensystems, an der in Deutschland mehr als 250.000 Menschen erkrankt sind. Sie beginnt oft im frühen Erwachsenenalter und lässt immer noch viele Frage offen. Die Verläufe sind oft sehr unterschiedlich –  einer der Gründe, warum MS auch als „Krankheit der 1.000 Gesichter“ genannt wird. Ein Gesicht davon ist Claudia Möller.

Veröffentlicht von Lars Wöhrmann am 16. März 2022

Claudia Möller. Fotos: Michael Rauhe/FFS Funke Fotos Services

Es gibt Menschen, die können einen mit ihrer positiven Ausstrahlung und ihrer guten Laune richtig anstecken. So eine Person ist Claudia Möller, die seit 21 Jahren Multiple Sklerose hat, seit 14 Jahren im Rollstuhl sitzt, eine richtig schreckliche Trennung hinter sich hat – und sich dennoch nicht unterkriegen lässt. Die 44-Jährige hat einen Weg aus ihrer tiefen Lebenskrise gefunden, indem sie irgendwann den Kopf gehoben, in die Ferne geblickt und herausgefunden hat, was trotz ihres Handicaps noch alles möglich ist. Dazu gehört Mut und sehr viel Willenskraft, denn MS ist eine tückische Krankheit, die bei ihr leider progressiv verläuft. Aber Möllers Motto scheint zu sein: Wenn nicht jetzt, wann dann?

Sie empfindet Hamburg als sehr inklusiv und freut sich über viel Barrierefreiheit im öffentlichen Bereich. Das würden nicht alle Rollstuhlfahrer so unterschreiben, aber von Möllers Gesichtspunkt aus ist es stimmig. Denn sie hat lange in einem Dorf gewohnt, in dem es keinen Aufzug zur Bahn gab, keinen Supermarkt, keine anderen Rollifahrerinnen. Ihre Sicht der Dinge ist spannend – und zu hören im Podcast des Hamburger Abendblattes „Von Mensch zu Mensch“, der dieses Mal von Sabine Tesche moderiert wird.

Claudia Möller ist ein Beispiel dafür, wie trotz dieser Krankheit die Welt erobert werden kann. Seit einiger Zeit trainiert sie Parafechten – Fechten im Rollstuhl. Kürzlich hat Claudia Möller im Paralympischen Zentrum in München mittrainieren dürfen, wo einige deutsche Topathleten im Parafechten trainieren – und sorgte dort für Erstaunen. Der Leiter, Jürgen Zilinski-Lick, nahm sie in sein Team auf und ermöglicht ihr wöchentlich eine Stunde Einzeltraining bei Fechtmeister Ben Smida. Bei einem ersten Turnier gelangen ihr gleich zwei Siege. „Läuft ja, dachte ich, und natürlich gewinnt man dadurch Selbstvertrauen.“, so die Athletin. Die Teilnahme an den deutschen Meisterschaften in Böblingen vom 3. bis 5. Juni sind nun das große Ziel.

Von Mensch zu MenschDiese neue Folge gibt es ab Samstag unter www.abendblatt.de/podcast/von-mensch-zu-mensch zu hören. Der Podcast der beliebten Abendblatt-Rubrik erscheint alle 14 Tage neu, und wird abwechselnd von Sabine Tesche und Iris Mydlach moderiert. Unterstützt wird er von der HanseMerkur.

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