Sport & Gesundheit
Von Mensch zu Mensch: Zwangsspektrumstörungen
Fast jeder ertappt sich irgendwann einmal dabei, wenn man – oft „nebenbei“ an der Haut pult, an den Nägel kaut oder an den Haare zieht. Wenn das allerdings über mehrere Stunden am Tag passiert, könnte das eine psychische Störung sein.
Veröffentlicht von Lars Wöhrmann am 16. Februar 2022

Fachleute sprechen hierbei von „körperbezogenen repetitiven Verhaltensweisen“, die bei den Zwangsspektrumstörungen subsumiert sind. Die Zahl der an einer Zwangsspektrumstörung leidenden Menschen wird auf 0,5 bis vier Prozent einer jeweiligen Bevölkerung geschätzt. Im Podcast des Hamburger Abendblattes „Von Mensch zu Mensch“ spricht Sabine Tesche mit Linda Hollatz, einer Psychologin, die Menschen mit Zwangsspektrumstörungen behandelt, eine Hamburger Selbsthilfegruppe leitet und gerade an einer Dissertation zum Thema Trichotillomanie (zwanghaftes Haarziehen) und Haarpflege schreibt.
Haare sind bei der 56-Jährigen zu einer Art Lebensthema geworden, seit sie mit 13 Jahren anfing, ständig an ihren Haaren zu ziehen und unter Haarausfall litt. „Ich konnte stundenlang nach gespaltenen Haaren suchen, das war wie ein Trancezustand. Es entsteht dabei ein Gefühl von Entspannung und Abbau von Stress. Es hat fast etwas Lustvolles. Aber ich wusste immer, das ist nicht normal“, sagt sie.
Die neue Ausgabe des Podcastes gibt es Samstag unter www.abendblatt.de/podcast/von-mensch-zu-mensch zu hören. Der Podcast der beliebten Abendblatt-Rubrik erscheint alle 14 Tage neu, und wird abwechselnd von Sabine Tesche und Iris Mydlach moderiert. Unterstützt wird er von der HanseMerkur.