Beruf & Familie

Die E-Learning Revolution – Schule und Digitalisierung

Die derzeitige Situation stellt viele Schulen und Lehrer vor eine enorme Aufgabe. Wie lässt sich das klassische pädagogische Konzept des Lehrens und Lernens in ein digitales Klassenzimmer transportieren? Und wie kann ein Lehrer dafür sorgen, dass alle Schüler einen Mehrwert aus diesen Unterrichtsstunden mitnehmen? Eine 1:1 Übertragung des klassischen Klassenzimmers ist in einem digitalen Lernumfeld wahrscheinlich nicht möglich, aber für die Schüler und die Lehrer entwickeln sich aktuell eine Vielzahl an Möglichkeiten, den Unterricht neu zu gestalten.

Veröffentlicht von Anna-Katharina Haag am 8. Mai 2020

Viele Schülerinnen und Schüler haben mit dem Konzept des digitalen Lernens bereits gute Erfahrungen gemacht und lassen sich die Inhalte, die sie im Unterricht nicht verstanden haben, in einem YouTube Video noch einmal erklären. Und das mit großem Erfolg, da sie die Videos pausieren oder zurückspulen können, bis sie die mathematische Gleichung oder das physikalische Prinzip verstanden haben. Einige Lernplattformen wie beispielsweise Coursera machen sich dieses Prinzip bereits zunutze und bieten eine Online-Ausbildung an, die auf den jeweiligen Nutzer angepasst wird. Hierbei entsteht ein Mix aus menschlicher Interaktion und digitalem Lernen. Auch die Nachhilfe-Plattform Sofatutor wird bereits von anderthalb Millionen deutschen Schülern genutzt und bietet den Nutzern neben selbst produzierten Lernvideos, auch die Möglichkeit in einem Chat mit Lehrern zu kommunizieren, falls sie noch Fragen haben sollten.

Durch die derzeitige Situation müssen sich auch die Schulen in Deutschland mit diesen neuartigen Lernkonzepten auseinandersetzen. Obwohl im vergangenen Jahr der Digitalpakt beschlossen wurde, stehen viele Schulen noch ganz am Anfang der Digitalisierung und die Lehrer sind noch nicht mit dem digitalen Klassenzimmer vertraut. Es ist also kaum verwunderlich, dass Deutschland auf dem europaweiten E- Learning- Ranking das Schlusslicht auf dem 27. Platz bildet. Aber hier liegt eben auch eine riesige Chance endlich die Digitalisierung anzustoßen, die die neue Generation der „Digital Natives“ auf einem ganz anderen Niveau des Unterrichtens abholt. Viele Lehrerinnen und Lehrer müssen sich nun neue Lernkonzepte überlegen, die einen Mix aus Frontalunterricht, Klasseninteraktionen und Selbstlernzeit unter einen Hut bringt. Richtig umgesetzt, können die Schülerinnen und Schüler mit Hilfe dieses Konzepts, bereits auf den immer digitaler werdenden Berufsalltag vorbereitet werden. Denn zukünftige Arbeitnehmer müssen sich in einer Welt zurecht finden, die sich immer schneller verändert und der sie sich immer schneller an neue Gegebenheiten anpassen müssen.

Obwohl der Anlass der jetzt fortschreitenden Digitalisierung für die Bevölkerung furchtbar ist, stellt es für die Schulen eine enorme Möglichkeit dar, alte und starre Unterrichtskonzepte zu überdenken und auf die Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler anzupassen. Gelingt ihnen diese Neuausrichtung, eröffnen sie nicht nur sich, sondern auch nachfolgenden Generationen, ganz neue Möglichkeiten des modernen Unterrichts.

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