Der Hamburger Senat lässt mit Nachdruck U- und S-Bahn-Haltestellen barrierefrei ausbauen. So sind von den 92 U-Bahn-Haltestellen schon 79 barrierefrei. Bei der S-Bahn sind bereits 48 der 68 Bahnhöfe für alle Fahrgäste erreichbar. Doch leider läuft die Inklusion nicht überall so rund. Viele Unternehmen drücken sich davor, Menschen mit Behinderung zu beschäftigen.
Private und öffentlichrechtliche Arbeitgeber, die über mindestens 20 Arbeitsplätze verfügen, haben auf wenigstens 5 Prozent der Arbeitsplätze schwerbehinderte Menschen zu beschäftigen (§ 154 Absatz 1 SGB IX). Laut dieser Regelung, müssten es laut Bundesagentur für Arbeit in Hamburg rund 33.000 Pflichtarbeitsplätze für Menschen mit Behinderung geben. Aber fast ein Drittel – mehr als 10.000 Stellen – bleiben Jahr für Jahr unbesetzt. Die gewaltige Zahl von 1.600 Betrieben beschäftigt keinen einzigen Menschen mit Behinderung (Stand Ende 2019). Die Arbeitgeber zahlen stattdessen lieber eine Ausgleichsabgabe, statt die Betroffenen in den Arbeitsmarkt zu integrieren. Diese summierten sich in den letzten Jahren jährlich auf fast 32 Millionen Euro.
Dass diese Stellen zu besetzen sind, zeigen die als arbeitslos gemeldeten Menschen: im Schnitt gelten aktuell zwischen 2.900 und 3.100 Menschen mit Behinderung als arbeitslos.
In Hamburg haben vergangenes Jahr über 23.000 Menschen mit Behinderung auf dem regulären Arbeitsmarkt gearbeitet. Mit einer Beschäftigungsquote von 4,2 Prozent, liegt Hamburg damit bundesweit im Mittelfeld. „Um diese Bilanz weiter zu verbessern, müsse man die Betriebe noch besser unterstützen, wenn es um Inklusion am Arbeitsmarkt geht“, betont Söncke Fock von der Agentur für Arbeit Hamburg.
In der Studie „Analyse zur Erwerbssituation von Menschen mit Behinderung in Hamburg“ finden Sie weiterführende Informationen. Auch wie Sie als Arbeitgeber Menschen mit Behinderung besser integrieren und anwerben können und welche Anlaufstellen es in Hamburg für Unterstützung gibt.