Vergangenen Monat ist ein weiterer weltweiter Hitzerekord verzeichnet worden. Es war der heißeste November seit Beginn der Wetterdatenaufzeichnungen, wie das EU-Erdbeobachtungsprogramm Copernicus am Montag mitteilte. Der November 2020 sei 0,8 Grad wärmer gewesen als das 30-Jahres-Mittel von 1981 bis 2010.
Diese Tatsache wird ebenfalls von den Ergebnissen des Jahresberichtes der Unep – dem Umweltprogramm der Vereinten Nationen – gestützt. Die Organisation hatte vor dem UN-Klimagipfel in New York mit ihrem Bericht deutlich mehr Anstrengungen im Kampf gegen den Klimawandel gefordert. Denn trotz des Rückgangs der Treibhausgas-Emissionen durch die Corona-Pandemie und die internationalen Klimazusagen, steuere die globale Erwärmung auf mehr als drei Grad zum Ende des Jahrhunderts hin.
Pünktlich zum Klimagipfel letzte Woche ist das Pariser Klimaabkommen fünf Jahre alt geworden. Die Ziele aus diesem Abkommen sind nach aktuellem Stand und Entwicklung, aber leider nicht mehr zu erreichen. Die Mitgliedsstaaten haben es sich 2015 zum klaren Ziel gemacht, die Erderwärmung auf unter zwei Grad, möglichst 1,5 Grad, im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen. Dazu ist eine Reduktion der Emissionen bis 2030 um jährlich 7,6 Prozent nötig. Zum Vergleich: Im Corona-Jahr 2020 wurde diese Sieben-Prozent-Marke so gerade eben geknackt.
Stand jetzt ist die Durchschnittstemperatur auf der Erde allerdings schon um 1,2 Grad gestiegen und wenn wir so weitermachen und wirtschaften wie bisher, erreichen wir einen Rückgang bis 2050 um lediglich 0,01 Grad. UN-Generalsekretär Antonio Guterres hat die Staaten der Welt deshalb aufgefordert, den „Klimanotfall“ zu erklären. Dieser solle so lange gelten, bis CO2-Neutralität erreicht sei – also unterm Strich keine zusätzlichen Treibhausgase mehr in die Atmosphäre gelangen, sagte er zum Auftakt des digitalen Klimagipfels. Auch die Unep-Chefin Inger Andersen appellierte an die Staaten, insbesondere nach der akuten Corona-Krise, nicht in alte Muster zu verfallen und vor allem nicht den rigorosen Wiederaufbau zu fokussieren. Ein nachhaltiger Wiederaufbau könnte ihrer Meinung nach der sogenannte „Turning-Point“ im Klimawandel bedeuten. Dazu bedarf es zuallererst die konsequente Abkehr von fossilen Brennstoffen und im Gegenzug die Umstellung auf erneuerbare Energien, emissionsfreie Technologien und Infrastrukturen sowie die Aufforstung der Wälder.
In diesem Sinne #FlattenTheCurve – sowohl in der Corona-Pandemie als auch bei der Erderwärmung.