Diese neue Revolution treiben die zwei jungen Frauen Jana Pfenning und Rita Maglio voran: sie kämpfen für eine gerechte Verhütung. Denn egal ob Pille oder Spirale, beim Thema Verhütung liegt die Vernatwortung meistens bei der Frau. Das bestätigte auch eine Umfrage des Männermagazins Men’s Health. Sie ergab, dass es 55 Prozent der Befragten am liebsten ist, wenn die Frau mit der Pille verhütet. Neun Prozent sagten sogar, dass ihnen das Verhütungsmittel egal sei, solange es eins ist, das die Frau nicht vergessen kann. Nur rund ein Drittel benutzen Kondome, um der Frau die Verhütung nicht komplett zu überlassen.
Mit ihrer Initiative BetterBirthControl, machen sie auf dieses Thema aufmerksam, informieren und sammeln mit einer Petition Unterschriften, die ihr Vorhaben der gerechten Verhütung unterstützen soll. Die beiden jungen Frauen fordern, dass mehr Geld in die Forschung investiert wird, um mehr Verhütungsmethoden für den Mann auf den Markt zu bringen. Außerdem wollen sie, dass mehr im Bereich der Verhütung für die Frau geforscht wird, damit die Nebenwirkungen von Verhütung reduziert werden. Weiterführend geht es ihnen um eine Kostenübernahme für Verhütungsmittel von den Krankenkassen oder dem Staat.
„Für Frauen gibt es viele hormonelle und kupferbasierte Methoden, die aber oftmals mit Nebenwirkungen einher gehen. Männer haben neben der Vasektomie nur eine einzige massentaugliche Verhütungsmethode: das Kondom.“, erklärt Maglio. Diese Tatsache passt nicht mehr zu den alten Geschlechter- und Rollenstrukturen und deshalb sollte der Wandel, der sich in der Gesellschaft vollzieht, auch beim Thema Verhütung Auswirkungen zeigen und vor allem den Drang zu Veränderungen haben.
Knapp 90.000 Menschen haben ihre Online-Petition bereits unterschrieben, mit der Sie sich explizit an Gesundheitsminister Jens Spahn, Franziska Giffey und an die Pharmaindustrie richten. Bei den Unterzeichnern finden sich auch prominente Namen, wie die der Politiker Katarina Barley, Kevin Kühnert (SPD) oder Ricarda Lang (Grüne) – „Wir freuen uns sehr über die Unterstützung. (…) Dabei sind wir überparteilich und möchten alle demokratischen Parteien einbinden. Gesundheit und Zugang zu Verhütung sind ein universelles Recht für jeden Menschen. Im ersten Schritt geht es darum, das Thema überhaupt erst einmal auf die Agenda zu bringen, denn bisher arbeiten weder die Politik noch die Pharmaindustrie daran.“, gibt Pfennig einen Ausblick auf die nächsten Schritte. Es könnten sehr große sein…