Umwelt & Nachhaltigkeit

36 Grad und es wird noch heißer

In Bezug auf sommerliche Temperaturen hatte es der Juni in sich. Ganz Deutschland kämpfte mit der großen Hitze und teilweise extremen Unwettern. Auch der Juli verspricht heiß zu werden. Über Extremwetterlagen und was Sie dagegen tun können.

Veröffentlicht von Eike Benn am 6. Juli 2021

Der Juni kam uns allen nicht nur sehr warm vor, er war es auch. Laut proplanta.de, dem Informationszentrum für die Landwirtschaft, handelte es sich um den drittwärmsten Juni seit 1881. Zwar lag die Monatsdurchschnittstemperatur „nur“ bei 19 Grad Celsius, was nicht nach viel klingt. Doch bereits dieser Wert übertrifft den der Vergleichsperiode 1991-2020 um 2,6 Grad.

Noch deutlicher wird die kontinuierliche Erwärmung bei einem Blick auf die erste Hitzewelle des Jahres. Am 19. Juni kletterte das Thermometer in Berlin-Tempelhof und dem brandenburgischen Baruth auf jeweils 36,6 Grad Celsius. Auch kam es zu mehreren Tropennächten, etwa in Berlin-Marzahn, Berlin-Tempelhof und Lindenberg, wo die Temperatur an je vier Nächten nicht unter 20 Grad fiel.

Mit den hohen Temperaturen werden auch Extremwetterlagen wahrscheinlicher. Seit Jahren sagen Wetterexperten, dass wir uns an diese Temperaturextreme und ihre Konsequenzen vermutlich gewöhnen müssen. Das Problem lässt sich zuverlässig auf der ganzen Welt beobachten. So zum Beispiel in Lytton in der kanadischen Provinz British Columbia. Dort wurden am 28. Juni 47,9 Grad Celsius gemessen, die höchste Temperatur in der Geschichte des Landes.

Im tschechischen Hodonin wiederum wütete ein für mitteleuropäische Verhältnisse außergewöhnlich starker Tornado (F4 auf der Fujita-Skala). Ganze Dächer wurden abgedeckt, Fenster zerstört und Bäume entwurzelt. Dem MDR sagte Wetterexperte Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst: „Tornados können prinzipiell überall vorkommen, auch in Deutschland, in den Alpen, an der Nordsee. Es gibt keine Regionen, die dafür besonders prädestiniert sind.“

Doch auch ohne Tornados kommt es hierzulande immer häufiger zu extremen Unwettern. Hagelgewitter in Baden-Württemberg und Bayern beschädigten der Allianz zufolge vergangene Woche rund 25.000 Autos. Die R+V Versicherung geht für den Monat Juni für Gesamtdeutschland von Unwetterschäden in Höhe von rund 100 Millionen Euro aus, mit zwei Drittel der Schäden an Gebäuden, gefolgt von Hagelschäden an Autos.

Trotz der starken Unwetter weist der Trend auch in Deutschland zur Trockenheit. Nach drei Dürresommern ist es um die Bodenfeuchte und Grundwasserspeicher nicht gut bestellt. Bereits im Mai sagte Dietrich Borchardt, Leiter der Abteilung „Aquatische Ökosystemanalyse und Management“ am Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung dem ZDF, Deutschland gehe mit einer angespannten Situation in den Sommer 2021. So seien die Wasserstände der oberen Grundwasserstockwerke in vielen Regionen Deutschlands am Ende des Winters ähnlich niedrig wie 2018, 2019 und 2020.

Ob sich die Situation verschärft, hängt von uns ab. Meteorologen gehen davon aus, dass wenn das Ziel von 1,5 Grad Erwärmung erreicht wird, jedes zweite Jahr ein Trockensommer werden könnte. Erreichen wir nur das 2-Grad-Ziel, wären den Modellen nach 8 von 10 Sommern so trocken wie die letzten.

Am konsequenten Klimaschutz führt daher kein Weg vorbei. Ein guter Anfang ist der nachhaltige Umgang mit den Wasservorräten. Hier ein paar Tipps zum Wassersparen (Quelle: utopia.de):

  • Duschen statt Baden: Steige statt ins Vollbad (Wasserverbrauch: ca. 140 Liter) lieber unter die Dusche. Hier beträgt der Wasserverbrauch pro Minute – je nach Duschkopf – etwa 15 Liter.
  • Mischdüsen: Sparsame Duschköpfe, Strahlregler und wassersparende Mischdüsen, die man einfach an den Wasserhahn schraubt, sparen zusätzlich Wasser ein. Verzichte trotzdem auf den laufenden Wasserhahn beim Zähneputzen oder Rasieren.
  • Effiziente Geräte: Achte beim Kauf von Wasch- und Spülmaschinen auf deren Wasser- und Energieverbrauch. Moderne Geräte verbrauchen unter 10.000 Liter (Waschmaschinen) beziehungsweise unter 2.000 Liter (Spülmaschinen) Wasser im Jahr.
  • Spülen: Hast du eine Spülmaschine, dann verzichte auf das Spülen mit der Hand. Eine vollbeladene Spülmaschine verbraucht weniger Wasser als gründliches Abwaschen.
  • Waschmaschine richtig füllen: Achte darauf, deine Waschmaschine immer voll zu beladen, um ineffiziente Waschgänge mit nur wenigen Kleidungsstücken zu vermeiden.
  • Lappen und Eimer: Hochdruckreiniger verbrauchen pro Stunde bis zu 500 Liter frisches Trinkwasser. Greife im Haushalt lieber auf herkömmliche Reinigungsmethoden zurück und nimm Eimer und Putztuch.
  • Rasenmähen: Mähe deinen Rasen nicht jede Woche. Dieser trocknet sonst nur schneller aus und muss öfter künstlich bewässert werden.
  • Bewässerung: Verzichte im Garten auf einen Rasensprenger: Eine bessere Bewässerung mit weniger Wasser und ohne schnelles Abdampfen garantiert ein Tropfschlauch.

Haben Sie weitere Tipps, mit denen Sie im Alltag Ihren Wasserverbrauch reduzieren? Dann teilen Sie diese mit uns über die Kommentarfunktion. Wir freuen uns immer über neue Anregungen.

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