Die Ostsee. Ein Binnenmeer des Atlantiks und im Unterschied zur Nordsee kein Randmeer dieses Ozeans, sondern eher ein Brackwassermeer, dass mehr Süß- als Salzwasser aufweist. Aber dennoch hat die Ostsee zusammen mit dem Kattegat, der sie mit der Nordsee verbindet, eine Fläche von rund 412.500 km2 und mit Deutschland, Dänemark, Schweden, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen und Polen immerhin neun Anrainerstaaten, die von ihr auf die eine oder andere Weise Leben.
In Deutschland gilt sie als die Tourismusregion schlechthin. Auch in diesem Jahr. Doch wer kennt die Ostsee eigentlich wirklich? Ihr Wasser, ihre Bewohner, ihre Pflanzen? Viele haben ihr Wissen vielleicht aus Büchern oder gar Lexika – bestimmt auch von Wikipedia. Aber das wirkliche Erlebnis Ostsee oder eines der insgesamt sieben Weltmeere bleibt vielen von uns eher verschlossen. Denn auch wenn wir in ihnen schwimmen, bleibt uns die eigentliche Unterwasserwelt oftmals verborgen. Und damit auch die Schönheit und Faszination, die diese Welt bietet.
Der Naturschutzbund Deutschland, kurz NABU, schafft nun mit einem ganz besonderen Projekt Zugang zur Unterwasserwelt unseres beliebten Binnenmeeres: Mit OstseeLIFE, der deutschlandweit ersten virtuellen Unterwasser-Realität, macht der NABU die Geheimnisse und Schönheiten eines unserer heimischen Meere mittels Virtual Reality für jeden erlebbar.
OstseeLIFE – Schönheiten der Ostsee erleben
Was vielen nicht ganz so bewusst ist: Auch in den Tiefen der Ostsee verbirgt sich ein faszinierendes Unterwasserreich. Wogende Seegraswiesen, Sandbänke und artenreiche Steinriffe sind das Zuhause von Seenadeln, Robben und Schweinswalen – der einzigen heimischen Walart Deutschlands. Erstmals kann jeder die Geheimnisse und Schönheiten der Ostsee nun selbst erleben – ohne Flossen und Schnorchel, von zu Hause oder unterwegs.
Der NABU möchte mit OstseeLIFE dafür sensibilisieren, wie gefährdet die faszinierende Meeresumwelt vor unserer Haustür bereits ist. Und wir Menschen bringen sie täglich aufs Neue aus dem Gleichgewicht: Überfischung, industrielle Nutzung, intensiver Schiffsverkehr und die andauernde Verschmutzung bedrohen die Tier- und Pflanzenvielfalt der Ostsee.
Sechs marine Lebensräume zu erkunden
Zwei Wochen und mehr als ein Dutzend Tauchgänge brauchten die Filmemacher, um sechs marine Lebensräume ins Bild setzen zu können. Mit dabei: Die Seegraswiese, Lunge und Kinderstube der Ostsee, das Millionen Jahre alte Kreideriff vor Rügen oder alte Schiffswracks, die Dorschen und Meeraalen eine neue Heimat geben. So entstand ein Kaleidoskop der Ostsee mit einer Vielfalt, die ihr wohl nur wenige zutrauen.
Täuschend echt wird der „Tauchgang“ durch die Ostsee mit einer VR-Brille, zum Beispiel von Oculus Rift, Oculus Go, HTC-Vive oder Gear-VR. Aber auch mit einem Google-Cardboard oder einfach per Smartphone kann jeder die Unterwasserwelt selbst hautnah erleben. Eine einfache VR-Brille ist zudem über den NABU Shop erhältlich. Wer keine VR-Brille benutzen möchte – kein Problem. Die Ostsee kann man auch auf dem Computer, Tablet oder Smartphone über faszinierende 360-Grad-Aufnahmen erleben.
Ozeane: Eine Reise in verborgene Welten
Wer noch mehr über unsere weltweiten Ozeane erfahren möchte, hat aktuell die Chance, die virtuelle mit der aktuellen Realität zu verbinden: Mit einer Sonderausstellung aus dem renommierten American Museum of Natural History in New York lädt das Science Center experimenta in Heilbronn noch bis zum 07. November 2021 ein, in die faszinierende Welt der Ozeane einzutauchen und die einzigartigen Lebensräume unter Wasser zu erkunden. Die spannende Reise in verborgene Tiefen ermöglicht Begegnungen mit erstaunlichen Lebewesen und eindrucksvollen Landschaften. Besucher der multimedialen Ausstellung erfahren zudem, wie der Einsatz neuer Technologien die Erforschung dieser bislang noch weitgehend unbekannten Regionen ermöglicht und welche Gefahren der Tiefsee drohen. Die rund 800 Quadratmeter große Sonderausstellung ist erstmals in Deutschland zu sehen. Thematisch begleitet wird sie von Laborkursen für Schulklassen und 360-Grad-Filmen im Science Dome.