Schon in den Vortagen hatten 150 ehrenamtliche Helfer des Vereins Friends Cup e.V. beim langjährigen Großsponsor REWE von Vereinsmitglied Jens Timm die Taschen gepackt und die Fischauktionshalle festlich geschmückt. Das Ergebnis: „Eine Tasche Glück“ mit Shampoo, Zahncreme, Fertiggerichten, Suppen, Würsten, Obst, wärmenden Kleidungsstücken und natürlich Schokolade. Zwischen 14.00 Uhr und 19.00 Uhr trafen die Gäste am Hafen ein. Die Hamburger Hochbahn hatte im Stundentakt einen Shuttle-Service zwischen Messberg und Fischauktionshalle eingerichtet. Anschließend brachten die Gelenkbusse die Obdachlosen wieder zu ihren Schlafplätzen. Die Veranstaltung fand ein breites Medien-Echo: Sat.1, RTL, Hamburg 1, Rock Antenne, dpa und natürlich das Straßenmagazin Hinz & Kunzt berichteten.
Am Ausgabetag mischten sich unter die Ehrenamtlichen auch zahlreiche Prominente wie Sängerin Fernanda Brandao, Sportjournalist Rolf Fuhrmann, der die Veranstaltung, die „Mehr als eine warme Mahlzeit“ heißt, seit neun Jahren begleitet, oder FC St.Pauli-Urgestein Jan-Philipp Kalla. Die Anwesenden wurden durch die Reaktionen der mit Plastiktüten, Rucksäcken und Einkaufstrolleys ausgerüsteten Bedürftigen, die meist nach der Handdesinfektion am Eingang angesichts der festlich geschmückten Halle noch einmal innehielten, emotional reich beschenkt. Immer wieder war zu hören: „Schön, dass Ihr das macht!“, „Danke, dass das trotz Corona möglich ist.“
Und natürlich baten viele um ein Foto mit dem Weihnachtsmann, wie ein 11-jähriges Mädchen, das schon bei den Security-Mitarbeitern vor der Halle darum bettelte, zusammen mit dem Weißbart (mit weihnachtlichem Mund-Nasen-Schutz) abgelichtet zu werden. Margit und Hans Britz, die für die DRK Obdachlosenhilfe in Hamburg schon zahllose Stoffmasken geschneidert und verkauft haben, schrieben aus Ingelheim: „Was für eine tolle Aktion! Und bestimmt ein gutes Gefühl, dass bei aller Kraftanstrengung, noch dazu in diesen Zeiten, unter d e n Bedingungen, so eine Veranstaltung stattfinden konnte! Und geschmeckt hat es bestimmt allen! Organisator Sven Flohr resümierte: „Wir konnten am heutigen Tag mit der ‚Corona-Version‘ vielen Menschen in Not ein Lächeln ins Gesicht zaubern. Und allein das war aller Mühen wert.“
Als wir Helfer nach dem Abbau gegen 21.00 Uhr noch zusammensaßen, überkam uns doch eine gewisse Wehmut und Trauer. Wir bekamen die Bilder der festlich gedeckten Tafeln für 450 Bedürftige aus den Vorjahren einfach nicht aus dem Kopf. Und so hoffen wir alle auf die Jubiläumsfeier „Mehr als eine warme Mahlzeit“ im Dezember 2021. Es soll eine fröhliche Präsenzveranstaltung werden.
