Genau genommen reichte sein Engagement bis zur Isla Margarita, die zu Venezuela gehört. Als er auf einer seiner Reisen das Bergdorf in Sierra del Valle de Espiritu Santo kennenlernte, traf er dort die Ärmsten der Armen.
Dressler war ein Mensch, der das Herz auf dem rechten Fleck hatte und den die Armut der Kinder nicht kalt ließ. Kurzerhand kaufte er unten im Tal Spielzeug und alles, was man für ein Fest braucht und schaffte es hoch in die Berge. Die Kinder waren keine fremden Menschen gewohnt und versteckten sich erst einmal. Aber dann staunten sie nicht schlecht, als sie sahen, was der fremde Deutsche mitgebracht hatte. Das alles ist über zehn Jahre her. Seitdem hat der Gutmensch, der in dem Dorf liebevoll „Senior Klaus“ genannt wird, zweimal im Jahr ein Kinderfest auf der Insel veranstaltet. Wir haben dieses tolle Engagement über längere Zeit mit unterstützt.
Am 1. November starb Klaus Dressler nach schwerer Krankheit im Alter von 75 Jahren. Als man im Dorf in den Bergen von seinem Tod erfuhr, kamen die Bewohner in die Wallfahrtskirche gepilgert, um Kerzen für ihren „Senior Klaus“ anzuzünden und zu beten.
Mit dem traditionellen Kinderfest zu Weihnachten, das 2017 mit den Spendengeldern der Trauergäste von der Beerdigung in Hamburg finanziert worden ist, haben die Kinder und ihre Eltern endgültig Abschied genommen von dem Deutschen, der ihnen regelmäßig Freude bescherte. Es wurde gesungen, gebetet und sich erinnert, an die vielen gemeinsamen Feste, die „Senior Klaus“ über viele Jahre für sie organisiert hat.
Über das Kinderfest wurde in der größten Tageszeitung „Diario Caribazo“ berichtet und auf YouTube dieses Video eingestellt.
Den begleitenden Artikel in der aktuellen Hamburg im Blick finden Sie hier.
Liebes HanseMerkur Team,
über diesen Beitrag habe ich mich riesig gefreut! Zeigt er mir doch die Wertschätzung, die Sie, die HanseMerkur, Klaus Dressler entgegengebracht und sein Wirken nicht aus den Augen verloren gehabt haben. Die freundschaftliche, partnerschaftliche Verbundenheit zu Ihnen war ihm wichtig und er brachte Ihnen die gleiche Wertschätzung entgegen.
Die Kinder auf der Isla Margarita waren Klaus‘ Herzensangelegenheit. Es hatte ihn sehr gefreut, Sie als Mitstreiter an Ihrer Seite zu wissen. Ich weiß noch, welche Freude er daran hatte, Ihr Logo mit auf die Isla Margarita zu nehmen. Es dann auch noch in Szene zu setzen, war häufig Schwerstarbeit. Denn die Kinder wollten spielen, sich aber nicht fotografieren lassen. Die Mütter haben oft mithelfen müssen, um die Rasselbande einzufangen. Wenn Klaus dann endlich das Foto „im Kasten“ hatte, war er glücklich.
Bis zum Schluss hat er an die Kinder auf der Isla Margarita gedacht und sich darum gesorgt, was nach seinem Tod mit ihnen geschieht. Die Situation in Venezuela verschlechtert sich täglich. Hunger ist mittlerweile an der Tagesordnung. Wie schrecklich das ist, können wir uns in unserem reichen Deutschland kaum vorstellen.
Ich bin glücklich, dass wir von den Spendengeldern zum Tod von Klaus Dressler wenigstens noch einmal ein Kinderfest durchführen konnten.
Vielen herzlichen Dank noch einmal für diesen Beitrag und Ihr Engagement!
Ihre
Anne Schepers