Denn Frau Gisela Michealowski, Vorsitzende des Vereins FASD Deutschland und Pflegemutter von vier Kindern mit der vorgeburtlichen Schädigung FASD (Fetal Alcohol Spectrum Disorder), bringt es mit folgender Aussage auf den Punkt: „FASD ist die einzige Behinderung, die zu 100 % vermeidbar ist“. Trotz dieser Aussage erkranken in Deutschland jährlich 10.000 Kinder an dieser Krankheit. Für mehr als 80 % der Geborenen ist ein Leben ohne Unterstützung nicht möglich. Sie benötigen fast rund um die Uhr Hilfe, denn die Krankheit ist unberechenbar. In der einen Minute verhält sich das Kind, der Jugendliche oder der Erwachsene vollkommen normal und unauffällig. Im nächsten Moment wird das Schuhe-zumachen zur größten Herausforderung. Es scheint als hätten die Betroffenen eine Art Demenz und vergessen in kürzester Zeit, was sie wollten, wohin es gehen sollte oder was sie zu erledigen haben. All diese Beschwerden haben ihren Ursprung in dem Alkoholkonsum der Mutter während der Schwangerschaft.
Experten sind sich sicher, dass die Menge des Alkohols zwar eine Auswirkung auf die Stärke der Krankheit hat, aber auch bei einem einzigen Glas Alkohol jeglicher Art ist eine FASD-Erkrankung des Kindes möglich. Sie wird oft nicht direkt erkannt, da die Symptome wie gesteigerte Aggressivität, enorme Lernprobleme, die Unfähigkeit auf sich selbst zu achten und aufzupassen oft auch als Borderline oder Schizophrenie diagnostiziert wird.
Vermeidbar ist diese Krankheit durch eine gute Aufklärung der Folgen des Alkoholkonsum während der Schwangerschaft. Dies hat sich auch der Deutsche Kinderschutzbund Kreisverband Freudenstadt e.V. zur Aufgabe gemacht. Sie gehen für etwa zwei Stunden in die weiterführende Schulen, bevorzugt die neunte Klasse und klären die Jugendlichen über die Folgen auf. Hierzu wurde ein Film produziert, der anschaulich und gutverständlich die Entstehung sowie die Folgen der Erkrankung FASD erklärt. Denn wie schon Bernd Siggelkow in seinen Buch beschreibt, ist Alkohol ein Thema, das gerade im Leben der Jugendlichen eine entscheidende Rolle spielt.
Dem Beispiel vom Deutschen Kinderschutzbund Kreisverband Freudenstadt e.V. folgen unzählige andere Initiativen und Vereine in Deutschland. Ihr Engagement, Aufklärung und tagtägliche Arbeit rettet das Leben vieler hilfsbedürftiger Kinder. In diesem Sinne möchten wir Sie darauf hinweisen, dass die Bewerbungsfrist für den HanseMerkur Preis für Kinderschutz 2019 auf den 25. Oktober 2019 verlängert wurde! Mit diesem Preis fördert die HanseMerkur private Initiativen, die sich selbstlos, höchst engagiert und beispielhaft für die Belange von Kindern einsetzen. Bewerben können sich Projekte, die sich für erkrankte, sozial beziehungsweise psychosozial belastete Kinder engagieren oder sozialer Gefährdung vorbeugen möchten. Hier geht es direkt zur Online-Bewerbung.