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Experiment Planetary Health Diet – Teil II: Die App
Liebe Leser, aller Anfang ist bekanntlich schwer – so ging es mir letzte Woche, als ich Ihnen von meinem Experiment, die Planetary Health Diet im Alltag umzusetzen, berichtet habe. Zugegeben, ich hatte mich zunächst noch ein wenig orientiert. Aber im Laufe einer Woche habe ich mich Schritt für Schritt vorgetastet. Und: Ich habe ein wunderbares Hilfsmittel entdeckt. Sie werden es nicht glauben, es gibt tatsächlich eine App für die Planetary Health Diet. Der Name: Planeatery. Es lebe die Technik!
Veröffentlicht von Tanja Johannsen am 12. August 2021
Planeatery wurde von Eva Wolf und Tobias Retzlaff im Jahr 2020 entwickelt. Die beiden wollten – sozusagen – ihren Teil zu einer gesunden Ernährung für alle beitragen und haben die Vorgaben der EAT-Lancet-Kommission in eine kostenlose App umgesetzt, um diese für alle einfach anwendbar zu machen. Sie ist sowohl im App-Store von Apple als auch im Google Play Store erhältlich.
Wir erinnern uns kurz: Die EAT-Lancet-Kommission ist der Urheber der Planetary Health Diet, einem Ernährungsplan, der es ermöglicht, bis zum Jahr 2050 rund 10 Milliarden Menschen gesund und nachhaltig zu ernähren, und gleichzeitig die Ressourcen unseres Planeten zu schützen. Der Speiseplan wurde von 37 Wissenschaftlern aus 16 Ländern entwickelt. Die Empfehlungen wurden auf einer Basis von 2.500 Kalorien kalkuliert und dienen als Richtwert – hier noch einmal ein Überblick.
Ich habe mir die Planeatery-App einmal heruntergeladen und sie für mich getestet. Zunächst einmal kann jeder seinen individuellen Kalorienverbrauch festlegen, indem er Geschlecht, Alter, Größe und (Wunsch)Gewicht eingibt. Zudem wird der Aufwand der täglichen Aktivitäten abgefragt, so zum Beispiel wie viele Stunden man schläft, liegt, sitzt, geht, steht oder körperliche Anstrengungen durchführt. Daraus berechnet die App den täglichen Kilokalorienverbrauch.
Die errechneten Kilokalorien werden auf den täglichen Bedarf bzw. Verbrauch in den einzelnen Kategorien der Planetary Health Diet umgesetzt. Diese können auch monatlich oder jährlich abgerufen werden. Das Tolle daran: In jeder Kategorie sind bereits einige Speisen bzw. Zutaten hinterlegt, die nur noch mit einer Mengenangabe versehen werden müssen. So zum Beispiel Vollkorntoast, Marmelade, Joghurt, Nudeln, etc.. Wenn etwas nicht dabei ist, kann es auch mit einzutragenden Nährwertangaben hinzugefügt werden. Kleiner Wermutstropfen: Man muss ein Gefühl für Mengen-Angaben in Gramm entwickeln, um nicht ständig eine Waage dabei zu haben.
Ich muss zugeben: Ich bin zwar ein Fan von gesunder und nachhaltiger Ernährung – aber dabei auch gern etwas bequem. Vielleicht ist das Experiment Planetary Health Diet auch deshalb eine kleine Herausforderung für mich. Die Planeatery-App allerdings nimmt mir zunächst die Hürde „Och nee, schon wieder dieses Kalorienzählen und Augenmaß halten, wie viel ich wovon esse“ – kennen Sie vielleicht. In der App muss ich nur eintragen, was ich esse und bekomme pro Tag eine Angabe wovon ich gemäß der Planetary Health Diet zu viel oder zu wenig – oder ob ich überhaupt ausreichend – gegessen habe. Das Ganze kann ich auch auf eine Woche spiegeln, einen Monat – oder sogar ein Jahr. Sehr praktisch, denn es gibt mir eine Art Indikator oder Wegweiser.
Begeistert von dieser Aussicht, habe ich das Ganze einmal mit meinen Alltagsrezepten ausprobiert – kleine Vorwarnung: Ich bin wirklich kein Kochgott, aber ich komme damit gut durch den Tag 😉
Frühstück: Smoothie
Zutaten:
- Ein bis zwei, drei Esslöffel leicht angetaute TK-Mango (ca. 100 g)
- 1/2 bis 1 eine Banane (ca. 100-200 g)
- 50 bis 100 ml Orangensaft
- eine Handvoll Walnüsse (ca. 30 g)
- einen Spritzer Leinsamenöl
- einen Spritzer Ingwershot (alternativ eine Messerspitze geriebener Ingwer)
- etwas Honig oder oder Agavensirup
- bei Bedarf können noch ein paar Haferflocken dazugegeben werden
Alles einfach in einen Mixer geben und pürieren. Durch die leicht angefrorenen TK-Früchte ergibt das Ganze einen erfrischenden Smoothie zum Start in den Tag. Lässt sich alternativ natürlich auch mit anderen Früchten machen.
Mittagssnack: Eine Art Ceasar´s Salad
Zutaten:
- 1 Roma-Salat-Kopf (ca. 300 g)
- 1 Handvoll Mini-Pflaumentomaten (ca. 120 g)
- 200 g Hähnchenbrustfilet
- Salz
- Butter
Für das Dressing:
- 2-3 EL vegane Mayo (ca. 125 g)
- Olivenöl (ca. 50 – 100 g)
- 3-5 EL Sojasauce (nach belieben, ca. 10 – 20 g)
Salat waschen und in Streifen schneiden, Tomaten waschen und halbieren. Das Hähnchenbrustfilet etwas platt klopfen und salzen. Den Ofen auf 200 Grad Celsius (Umluft) vorheizen, eine Auflaufform mit etwas Butter bestreichen, das Hähnchenbrustfilet hineinlegen und mit Backpapier, das auf einer Seite ebenfalls mit etwas Butter eingestrichen ist, abdecken. Dabei bitte die gebutterte Seite auf das Hähnchen legen. Dann für ca. 20-30 Minuten in den Ofen. Dadurch wird das Filet saftig und leicht knusprig zugleich – Tipp a la Springlane.
Abendessen: Gemüsecurry a la Doc Fleck
Eines meiner Lieblingscurries. Das Rezept dazu gibt es hier.
Das Planeatery-Fazit:
Gebe ich alle Zutaten in die App ein – die Angaben für das Gemüsecurry teile ich dabei durch drei, da es ja für drei Personen ist, und ich auch noch etwas für den nächsten Tag übrig habe – zeigt mir der Überblick: Nicht schlecht, aber was die Kalorienzufuhr angeht etwas zu wenig (20 Prozent) und in den einzelnen Kategorien etwas unausgewogen was unter anderem Getreide, stärkehaltiges Gemüse oder Milchprodukte angeht.
Mein Fazit zur App: Sie ist auf jeden Fall hilfreich – aber man muss sich ein wenig damit beschäftigen. Einen guten Überblick bekommt man, wenn man sich den Ernährungsverlauf in einer Woche anschaut. Insgesamt finde ich es aber ein tolles und sinnvolles Tool.
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