So reichen die Warnsysteme selbst für die allgemeine Bevölkerung nicht aus, sagt Daniel Büter, politischer Referent beim Deutschen Gehörlosen-Bund (DGB) etwa dem Deutschlandfunk. So sollten Gebärdendolmetscher eingesetzt werden, wenn beispielsweise über Gefahren oder die aktuelle Lage informiert wird. Zwar gibt es Untertitel im digitalen TV, aber das hat eben noch nicht jeder. Zusätzlich sollten Lautsprecheransagen (z.B. von Einsatzfahrzeugen) per Textlaufband auf Monitoren abgespielt werden.
Abhilfe schaffen könnte das sogenannte Cell Broadcast, mit dem alle Menschen, die sich zur (Gefahren-)Zeit in der entsprechenden Funkzelle aufhalten, per Textnachricht gewarnt werden – übrigens auch auf Tastenhandys. Zwar gibt es Bundesnotruf-App wie NINA (Notfall-Informations- und Nachrichten-App) und KATWARN, die über drohende Gefahren wie Unwetter, Brände, Bombenfunde oder die Ausbreitung von Gefahrstoffen informieren, doch oftmals sind WarnApps (noch nicht) barrierefrei und werden daher von gehörlosen oder auch blinden Menschen nicht genutzt.
Hoffen wir, dass zumindest diese Probleme bald der Vergangenheit angehören und Gehörlose, die es in der Corona-Zeit eh schwerer haben, da an Lippenablesen bei einer Maske nicht zu denken ist, auch beim Thema Katastrophenschutz bedacht werden.