Sport & Gesundheit
Dr. Thomas Friedemann für Demenzforschung ausgezeichnet
Wissenschaftler vom HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin am Universitätsklinikum Eppendorf erhielt Sebastian-Kneipp-Preis 2016
Veröffentlicht von Lars Wöhrmann am 5. Dezember 2016
Für seine vielversprechende Erforschung nervenzellschützender Substanzen ist Dr. Thomas Friedemann mit dem Sebastian-Kneipp-Preis ausgezeichnet worden. Die Forschungsergebnisse seines Teams dienen als Basis für die Entwicklung eines Arzneimittels gegen demenzielle Erkrankungen. Dr. Friedemann ist Wissenschaftler am HanseMerkur Zentrum für Traditionelle Chinesische Medizin am UKE bekam den mit 10.000 Euro dotierten Preis bei einer feierlichen Abendveranstaltung am 2. Dezember in Bad Wörishofen überreicht.
Neurodegenerative Erkrankungen wie Alzheimer und Parkinson sind die dritthäufigste Todesursache in den Industrieländern. Gegenwärtig gibt es noch keine etablierten vorbeugenden Behandlungsmethoden, die Nervenzellen vor dem Zerfall schützen könnten. Eine wesentliche Rolle bei der Entstehung demenzieller Erkrankungen spielt das Hormon Dopamin. Ist es in zu geringer Konzentration vorhanden, kommt es z. B. zu Störungen der Beweglichkeit, Versteifungen und Zittern.
Die Erforschung pflanzlicher Substanzen mit ihren vielfältigen empirisch erprobten Behandlungskonzepten hat nach Überzeugung der Wissenschaftler großes Potenzial für die Entwicklung neuartiger Medikamente und Therapieansätze. Dem Preisträger und seinem Team gelang es nachzuweisen, dass der Extrakt aus dem Wurzelstock des chinesischen Goldfadens dopaminproduzierende Nervenzellen vor dem Absterben schützt und so Störungen der Beweglichkeit zu verhindern vermag.
Die Hamburger Forscher vermuten, dass die Wirkung des chinesischen Goldfadens noch durch die Kombination mit anderen pflanzlichen Arzneistoffen verstärkt wird. Für die Weiterentwicklung ihres Forschungsansatzes suchen sie noch Sponsoren bzw. Investoren.