Der Weg aus dem Regen in das warmherzige Café Augenblicke, führt vorbei an der Ausstellung der „Jesus Zeitung“, die von 1971 bis 1981 weit über die Grenzen von Hamburg vertrieben wurde, sowie einem der ersten Bollerwagen-Spielmobile, die 2007 mit dem HanseMerkur Preis für Kinderschutz ausgezeichnet wurden, hin zu bekannten Gesichtern. Obwohl wir unsere Besuche im JesusCenter e.V. an zwei Händen abzählen können, fühlt es sich trotzdem jedes Mal ein bisschen wie nach Hause kommen an. Grund hierfür ist die herzliche, liebevolle und freundliche Art der Menschen, die das JesusCenter ausmachen. Da sind Barbara Haarmann und Holger Mütze, als Vorstand vom JesusCenter e.V., die die eingeladenen Gäste auf eine Reise durch 50 Jahre JesusCenter e.V. mitnehmen und mit interessanten Anekdoten durch die Vergangenheit, über die Gegenwart, bis in die Zukunft führen und zeigen, wie das JesusCenter entstanden ist, sich entwickelt hat und zu einem kaum wegzudenkenden Ort in der Schanze geworden ist. Anke Beceral, mit ihrem Team aus dem Café Augenblicke, die keinen Gast ohne etwas zu trinken stehen oder sitzen lassen und auch unseren tierischen Freund, den Königspudel Eyko, mit einem Napf Wasser herzlich begrüßt. Herzlich ist eines der zentralen Worte, die im JesusCenter gelebt werden. Es ist jeder herzlich willkommen. Es wird herzlich gelacht, gespielt, gesungen, getobt oder diskutiert.
Kinder und Jugendliche werden mit offenen Armen von dem Team um Pascal Heberlein, Sarah Scheffler und Marian Kugler im Bereich der offenen Kinder und Familienhilfe empfangen und betreut. Marian, den wir, genau so wie viele der anderen Haupt- und Ehrenamtlichen, bei unserem ersten Besuch im JesusCenter Dezember 2017 kennengelernt haben, erzählt, dass viele der Kinder und Jungendlichen das JesusCenter als ihre zweite Familie sehen. Sie treffen hier ihre Freunde, haben Spaß und haben auch die Möglichkeit, Konflikte zu klären und Aggressionen loszuwerden.
Erwachsene können im Café Augenblicke mit Kaffee, Kaltgetränken und wahnsinnig leckerem Essen ihren Gedanken freien Lauf lassen, mit Freunden oder Fremden ins Gespräch kommen, duschen oder das Angebot der Sozialberatung in Anspruch nehmen, egal welcher Herkunft oder Konfession sie auch sind.
Musikalisch wird der Nachmittag von Robin Zabel und seiner Band begleitet. Er hat Kirchenlieder teilweise umgeschrieben und ihnen somit ihre ganz eigene Wirkung gegeben und das Publikum zum Mitsingen animiert. Christoph Stiba, Generalsekretär des Bundes Evangelisch-Freikirchlicher Gemeinden beeindruckte mit folgenden Worten: „Ich könnte dem JesusCenter ebenfalls wünschen, dass es mindestens weitere 50 Jahre bestehen bleibt, aber eigentlich wäre meine Wunschvorstellung, dass es Einrichtungen wie das JesusCenter in 50 Jahren nicht mehr braucht, weil sich die Gesellschaft mitsamt ihrer Haltung geändert hat.“ Er übergab zwei Gerechtigkeitsbibeln, in denen die Verse über Armut und Ungerechtigkeit farblich markiert sind. Erschreckend, dass auch vor schon so langer Zeit in 3.150 Versen, Armut und Ungerechtigkeiten Thema waren und bis heute noch sind.
Holger Mütze ist selten sprachlos, aber als wir ihm den Scheck in Höhe von 4.000 Euro überreichen, verschlug es auch ihm kurz die Sprache. Die Schecksumme stammt aus dem Verkauf des Alster-Honigs und der Alsterlappen, unseren wiederverwendbaren Bienenwachstüchern. „Da haben eure Bienenvölker ja tolle Arbeit geleistet!“, waren seine dankenden Worte. Das können wir nur zurückgegeben. Schön, dass es Einrichtungen wie das JesusCenter mit den tollen Menschen gibt, die sich herzlich um Menschen sorgen und kümmern, die in der Gesellschaft oft übersehen werden.
