Umwelt & Nachhaltigkeit
Gärtnern verbindet: Für mehr Insektenleben in der Großstadt
Großstädter kennen das Problem: Durch die zunehmende Versiegelung von Flächen können weniger Pflanzen wachsen, die wiederum die Basis für eine bunte Insektenvielfalt bietet. In Hamburg kümmert sich das „Bunte Band Eimsbüttel“ um dieses Problem – und schafft gleichzeitig eine Gemeinschaft für viele Hobbygärtner.
Veröffentlicht von Lars Wöhrmann am 18. Mai 2022
Ob an U-Bahnhöfen, in Parks, am Straßenrand oder auf Verkehrsinseln: Die Initiative „Buntes Band Eimsbüttel“ kümmert sich um Grünflächen in der Großstadt. Diese sind wichtig für Insekten – und sehen auf dem ersten Blick verwildert aus. Doch genau diese Flächen bieten einen wichtigen Lebensraum für Insekten, insbesondere Wildbienen. Daher ist der Schwerpunkt der Arbeit auch der Boden, da dort etwa 70 Prozent der Wildbienen leben. Hinzu kommt der Flugradius der Tiere: 100 Meter sind für sie schon eine lange Strecke. Daher sollten möglichst alle 500 Meter Blühflächen sein.
120 Mitglieder umfasst die Initiative, die Teil des Vereins „Naturgarten“ ist. Um 40 Flächen von der Größe von einem bis 500 Quadratmeter kümmern sich die Mitglieder. Begonnen hat die Initiative mit einer Grünfläche am Hamburger U-Bahnhof Schlump. Zuerst wurde das Beet von Rasen befreit. Als am nächsten Tag gepflanzt werden sollte, hatten sich bereits Bienen und Wespen breit gemacht und bauten fleißig Höhlen, so dass nicht mehr gepflanzt werden konnte. Ein tolles Erlebnis direkt zum Start, wie Gründerin Franziska Schultz der Mopo erzählte. Toller Nebeneffekt: Die Einsamkeit in der Großstadt geht; man lernt Nachbarn auf eine ganz andere Art und Weise kennen.
Wer nun Lust hat, selbst die eigene Stadt zu begrünen, findet auf der Homepage der Initiative allerlei Tipps zu Pflanzen, Tieren, Behörden und natürlich auch den Kontakt zum Bunten Band Eimsbüttel. Schön, dass dieses Projekt das Stadtleben noch ein bisschen vielfältiger macht.
Übrigens: Ein Update zu den HanseMerkur-Bienen gibt es noch diese Woche hier im Blog.
Foto: HanseMerkur