Matthias Dehler, Leiter des Referats Mobilitäts- und Verkehrserziehung und Organisator des „Zu Fuß zur Schule – Tages“ ist begeistert: „Noch nie haben so viele Schulen teilgenommen. Dieses Jahr sind es 61 Schulen und wir haben knapp 15.000 Schulweg-Pässe an die Schüler verteilt. Wir machen jährlich Fortschritte und die Grundschulen sorgen, angetrieben durch die gemeinsame Aktion dafür, dass es immer weniger Autokinder gibt.“ Die Autokinder sind die Kinder die nicht zu Fuß zur Schule kommen, sondern mit den Autos der Eltern direkt bis vor das Schultor gebracht werden. Diese sogenannten Elterntaxis sind nicht nur schlecht für die Umwelt und verursachen Staus vor den Schulen, sie nehmen Kindern auch die Möglichkeit auf dem Weg in die Schule wichtige Erfahrungen im Straßenverkehr machen zu können. Nur durch diese Praxis wird das Kind ein sicherer Teilnehmer am Straßenverkehr und das nicht nur auf dem Weg zur Schule. Die stellvertretende Schulleiterin, Frau Boltz-Kraus-Solberg, fügt noch einen weiteren positiven Effekt hinzu: „Eltern unterschätzen wie wichtig die sozialen Kontakte für die Kinder sind, die auf dem gemeinsamen Fußweg zur Schule gefördert werden. Der Schulweg ist für die Kinder ein wichtiges Abenteuer, auf dem es viel zu entdecken gibt. Außerdem wird die Selbstständigkeit der Kinder gefördert.“
Um die Reduzierung der Autokinder weiter voranzutreiben, setzt die Grundschule Müssenredder auf die Ausbildung der Kinder zu sicheren Verkehrsteilnehmern. Im Rahmen der Preisverleihung wurden bei dem Aktionstag auf dem Schulhof zahlreiche Aktionen angeboten, gefördert und durch externe Partner unterstützt. Fußgängertraining und das richtige Überqueren der Straße mit dem ADAC, die Präsentation der Polizeifahrzeuge und Messen der Geschwindigkeit mithilfe einer Speed-Kamera mit Verkehrslehrern der Polizei Hamburg, ein Fahrrad-Parcours mit der Verkehrswacht Hamburg, ein weiterer Fahrrad-Parcours mit der Jugendverkehrsschule der Polizei Hamburg, der Ballonroller-Parcours und die Aktive Pause betreut durch die Lehrerschaft der Grundschule Müssenredder, um nur einige Aktionen zu nennen.
Insbesondere das Ballonroller-Training ist ein großes Anliegen von Matthias Dehler. Durch das Rollerfahren werden die psychomotorischen Fähigkeiten der Kinder gefördert und es ist die beste Vorbereitung, um das Fahrradfahren zu lernen. Er selber hat das Training an Schulen initiiert, indem er fünf Roller angeschafft und an die Schulen verliehen hat. Die Idee ging auf. Durch das selbstkreierte Schneeball-System, haben bis auf zwei Schulen die die Roller ausgeliehen hatten, alle anschließend eigene Roller für ihre Schule angeschafft. Insbesondere in Schulen in Problemvierteln hat das Roller-Training positive Auswirkungen auf die Schüler. „Die Kinder erleben mit den Fahrzeugen Erfolge, die sie im normalen Schulunterricht nicht erleben.“ Mittlerweile gibt es auch für die Lehrer Weiterbildungsmaßnahmen, um den optimalen Umgang mit den Ballonrollern zu unterrichten. Auch das große Engagement der zahlreichen Polizei Verkehrstrainer an diesem Tag ist keine Überraschung. Mit 72 Trainern ist Hamburg deutschlandweit führend. „Der Fuß zur Schule Tag“ wird deshalb seit Jahren von der Polizei Hamburg unterstützt.
Bei der abschließenden Preisverleihung kommen die Kinder zu ihrem großen Auftritt. Schüler der Grundschule Müssenredder performen den Müssenredder Schulweg-Rap und es wird deutlich, dass die Botschaft des Tages angekommen ist. Die Auszeichnungen für: „Welche Schule hat die meisten Fußgänger?“, werden von dem Staatsrat Herrn Schulz und Herrn Schröder, Leiter der Polizei-Verkehrsdirektion Hamburg, angekündigt. Herr Schröder gibt den Eltern noch einen Tip mit auf den Weg. Sollte der Schulweg der Kinder zu lang sein, um ihn komplett zu Fuß bewältigen zu können, dann setzen sie ihre Kinder 500 bis 1000 Meter vor der Schule ab. Selbst dieser vermeintlich kurze Weg zu Fuß, hat positive Auswirkungen für die Kinder und ihre Erfahrungen mit dem Schulweg.
Ausgezeichnet wurden die Grundschulen Müssenredder, Frohmestraße, Aue Schule Finkenwerder, Alsterredder und die Lutterothstraße. Sie alle haben die meisten Fußgänger und die Zahl der Autokinder reduziert. Die ausgezeichneten Grundschulen waren persönlich bei der Preisverleihung und haben stolz und unter großem Jubel ihre Preise, Bewegungskisten für die aktive Pause, entgegengenommen – natürlich waren alle „zu Fuß“ da.
Die HanseMerkur unterstützt seit Jahren den „Zur Fuß zur Schule Tag“. Auch dieses Jahr wurden wieder Preise in Form von den Bewegungskisten gesponsert. Wir waren gerne selbst vor Ort und haben die Kisten übergeben.
