Psychische Erkrankungen Erwachsener zählen zu den großen Familiengeheimnissen. Dabei wachsen rund 3,8 Millionen Kinder und Jugendliche in Deutschland mit mindestens einem psychisch erkrankten Elternteil auf. Sie fühlen sich verantwortlich für das Funktionieren des familiären Systems, übernehmen die Mutter- oder Vaterfunktion für ihre Geschwister, entwickeln Schuldgefühle, dass der instabile Elternteil nur eingeschränkt erziehungsfähig ist. Der freie Jugendhilfe-Träger AMSOC e.V. in Berlin sieht die betroffenen Kinder als Hochrisikogruppe, deren Versorgung nur unzureichend geregelt ist, da sie meist erst dann stattfindet, wenn das überforderte Kind bereits erkrankt und auffällig ist, wenn die familiäre Situation eskaliert oder wenn die Eltern in eine psychiatrische Klinik eingewiesen werden und sich niemand um die auf sich allein gestellten Minderjährigen kümmern kann.
Vor 15 Jahren hat die Ambulante Sozialpädagogik Charlottenburg e.V. daher in der Hauptstadt ein Programm ins Leben gerufen, das mit über 50 vermittelten ehrenamtlichen Patenschaften landesweit das größte seiner Art ist. Die Paten begleiten die Kinder als stabile und schützende Bezugspersonen bis zu ihrem achtzehnten Lebensjahr. Sie entlasten das Familiensystem, ermöglichen den Betroffenen ein seelisch gesundes Aufwachsen und erklären sich bereit, ihr Patenkind bis zu acht Wochen bei sich aufzunehmen, so dass eine Fremdunterbringung durch das Jugendamt, etwa bei stationärem Aufenthalt eines Elternteils, vermieden werden kann.
Die drei mit jeweils 10.000 Euro dotierten Anerkennungspreise gehen an den Ortsverband des Deutschen Kinderschutzbundes in Radebeul bei Dresden mit ihrem „Inklusiven Kinder- und Jugendzirkus Sanro“, den Verein Extremislos e.V. in Stockelsdorf bei Lübeck mit ihrem Anti-Gewalttrainer Philip Schlaffer, der „Präventionsarbeit auch gegen politische Radikalisierung“ leistet und an die MUT Academy gGmbH aus Hamburg, die in ihren „MUT-Camps“ Jugendliche aus 16 Hamburger Stadtteilschulen gegen Ende ihrer Schulzeit bei der Vorbereitung auf den Schulabschluss, beim Übergang in eine Ausbildung, an eine weiterführende Schule oder ins Freiwillige Soziale Jahr begleiten und unterstützen.
Der mit 5.000 Euro dotierte Sonderpreis geht an den CVJM-Pfalz e.V. aus Otterberg mit ihrem Programm „Nix wie raus auf Waldfühlung – integrativ und inklusiv“.
Mehr über unsere tollen Anerkennungs- und Sonderpreisträger erfahren Sie hier.
Die HanseMerkur möge sich glücklich schätzen, ein so tolles Team zu haben, das in Coronazeiten ein so wichtiges und ernstes Thema sympatisch, menschlich und authentisch rüber bringt.
Die große Versicherung HanseMerkur , als sachbezogenes Dienstleistungsunternehmen, setzt sich mit dieser außergewöhnlichen Präsentation in Sachen Kinderschutz, positiv und menschenfreundlich ins rechte Licht. So habe ich die diesjährige Präsentation empfunden.
Danke der HanseMerkur und allen ihren Mitarbeitern, die diesen Auftritt möglich machten.
W. Katiofsky, Hamburg