Kinderschutz

Nach sechs Jahren: Indonesien verabschiedet Gesetz zur Bekämpfung sexueller Gewalt

Was lange währt, wird endlich besser: Sechs Jahre hat es gedauert, bis in Indonesien ein Gesetzesentwurf verabschiedet wurde. Der Entwurf ist wegweisen für das Land.

Veröffentlicht von Lars Wöhrmann am 10. Mai 2022

Das Parlament in Indonesien hat nach langen Jahren der Beratungen einen Gesetzentwurf zur Bekämpfung sexueller Gewalt verabschiedet. Das Repräsentantenhaus des Inselstaates nahm letzten Dienstag den seit sechs Jahren diskutierten Entwurf in seiner Plenarsitzung an. Für das Land, das übrigens die größte muslimische Bevölkerung weltweit vorweist, ist das Gesetz zukunftsweisend.

„All die harte Arbeit zivilgesellschaftlicher Gruppen hat sich endlich ausgezahlt“, sagte Gita Putri Damayana, Direktorin des Zentrums für indonesische Rechts- und Politikstudien, wie LOT berichtet. Nach dem Gesetz werden jetzt sowohl physische als auch nicht-physische sexuelle Gewalt sowie sexuelle Belästigung mithilfe elektronischer Kommunikationsmittel als Straftat behandelt. Ebenso sind Zwangsverhütung, Zwangssterilisation, Zwangsheirat, sexuelle Sklaverei und Ausbeutung inbegriffen.

Die Strafen sind drastisch: Verbrechen können mit bis zu 15 Jahren Gefängnis und hohen Entschädigungszahlungen geahndet werden. Gegen das Gesetz stimmte die konservative Prosperous Justice Party; Begründung: Außerehelicher Sex und homosexuelle Beziehungen würden nicht kriminalisiert. Willkommen im Jahr 2022.

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