2.600 Geflüchtete sind in der Zentralen Erstaufnahme Schnackenburgallee untergekommen. Je nach Jahreszeit und Wetterlage schwankt die Zahl der Kinder im Lager zwischen 150 und 300. Um das Leben in dieser Ausnahmesituation etwas würdevoller zu gestalten, haben die Bürger schon viel auf die Beine gestellt. Die Klinik-Clowns Hamburg helfen dabei kräftig mit.
Wenn es darum geht, Willkommenskultur zu deklinieren, sind in der „Schnacke“ – wie in vielen anderen Hamburger Einrichtungen auch – Kräfte der Zivilgesellschaft am Werk, die mit viel Empathie und Einsatz für Lichtblicke im tristen Lageralltag sorgen: der Rentner, der mit seinem Bulli Flüchtlinge zu den Kleiderkammern fährt, die Pensionärin, die Deutschunterricht erteilt oder die Klinik-Clowns Hamburg, die sonst in Kinderkranken- und Traumahäusern, Seniorenheimen, Reha- und Unfallkliniken bzw. Palliativeinrichtungen auftreten. Seit September 2015 sind sie auch einmal wöchentlich im Duo für drei Stunden in der Schnackenburgallee im Einsatz: während der Sprechstunden der Kinderärzte, in der Kita und den Schulcontainern.
Die Clowns, Hauptpreisträger des HanseMerkur Preises für Kinderschutz 2013, werden dabei vom Hamburger Versicherer seit Anbeginn finanziell unterstützt. Doch nicht nur das Unternehmen, auch die Azubis der HanseMerkur und der Caterer La Mehr verkauften in der Vorweihnachtszeit unter dem Motto „Punschen für den guten Zweck“ Kuchen und Glühwein ohne Schuss und konnten letzte Woche Kristina (Pölli) Müller, Klinik-Clowns Hamburg Geschäftsführerin, einen Scheck über 1.500 Euro für die weitere Arbeit der Humorbotschafter in der Erstaufnahme-Einrichtung am Volkspark überreichen.
Und so werden die Clownin Dora Flora (Alexandra) und Schosefine (Sofia) weiterhin vor dem Arztzimmer die Wartezeit zum Happening gestalten, in der Kita mit magischer Ball-Jonglage herzhaftes Lachen erzeugen und Socken zu freundlichen Winkedackeln verwandeln und: jede Menge roter Nasen verteilen. Das sind die Momente, wo junge Flüchtlinge für Augenblicke wieder Kinder sein dürfen. Kleine Seelen, mit ihren Eltern auf Herbergssuche wie einst Maria und Josef. Die Weihnachtsbotschaft des Jesus von Nazareth als Bruder der Armen und Schwachen ist in diesen Momenten von ermutigender Aktualität: Wir schaffen das!