Kinderschutz

Kinderschutz abseits von Europa

Der gestrige Weltflüchtlingstag der Vereinten Nationen rückte den Kinderschutz einmal mehr in den Fokus. So zum Beispiel nach Kamerun, wo rund 1,5 Millionen Vertriebene, darunter viele Frauen und Kinder, leben.

Veröffentlicht von Lars Wöhrmann am 21. Juni 2022

Insgesamt sind mehr als 100 Millionen Menschen auf der Flucht – leider ein Rekordwert. Der norwegische Flüchtlingsrat warnte kürzlich davor, dass während des Ukraine-Kriegs andere schwere Krisen in Vergessenheit geraten. So auch in Kamerun: Auf der Liste der vernachlässigten Krisen belegt das Land den dritten Platz.

Das zentralafrikanische Land steht vor drei Krisen, welche es zu bewältigen gilt: Im Norden sind es bewaffnete Konflikte, im Westen gibt es immer wieder aufkehrende Gewaltausbrüche und im Osten gibt es über 325.000 Flüchtlinge aus der benachbarten Zentralafrikanischen Republik. Hinzu kommen Faktoren wie Klimawandel (inkl. Wasserknappheit), die eine große Unsicherheit im Land hervorrufen und viele Menschen vertreibt. Aktuell sind es fast zwei Millionen Menschen, die in Kamerun mit einer Fluchtsituation leben.

Konkret bedeutet das, dass viele Kinder nicht zur Schule gehen können und, wenig bis nichts zu essen und anziehen haben. Darüber berichtet Plan International – auch am Beispiel einer fünfköpfigen Familie, die im Jahr 2015 flüchtete – und seitdem ohne Vater lebt, da sie nicht weiß, wo sich der Vater befindet. Plan versucht, Geflüchteten u.a. mit Starterpaketen und Kursen zu helfen. So soll die wirtschaftliche Eigenständigkeit von Geflüchteten gestärkt werden – insbesondere auf die Punkte Schutzmechanismen, (Aus-)Bildung und Einkommenssicherung. Unterstützt wird dieses Projekt vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung und erreichter bisher rund 17.000 Menschen.

Ferner berichtet Plan in Artikel über das Risiko, das vor allem Frauen und Jugendliche in Fluchtsituationen verstärkt ausgesetzt sind: Sexuelle und geschlechterbasierte Gewalt. Hier werden durch psychosoziale Hilfsmaßnahmen Strategien entwickeln, um mit dem Trauma, das betroffene Frauen und Jugendliche erleiden mussten, umzugehen. Durch den Austausch mit anderen in der Gruppe, die sexuelle Übergriffe überlebt haben, können sie offener und selbstbewusster auftreten.

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