Kinderschutz
Kinderschutz: 2021 5 % mehr Inobhutnahmen durch Jugendämter
2021 haben Jugendämter in Deutschland erstmals nach vier Jahren wieder mehr Kinder und Jugendliche in Obhut genommen. Die Zahl stieg gegenüber dem Vorjahr um 2.100 Fälle (rund 5 Prozent).
Veröffentlicht von Lars Wöhrmann am 4. August 2022
Insgesamt wurden durch die Jugendämter rund 47.500 Kinder und Jugendliche zu ihrem Schutz vorübergehend in Obhut genommen. Besonders angestiegen ist die Zahl der Inobhutnahmen nach unbegleiteten Einreisen aus dem Ausland: 3.700 Fälle oder 49 Prozent Zunahme waren hier zu verzeichnen, wie das Statistische Bundesamt jetzt mitteilte. Etwas mehr Kinder und Jugendliche als 2020 haben sich mit der Bitte um Inobhutnahme selbst an ein Jugendamt gewandt (170 mehr Fälle, ein Anstieg um 2 Prozent). Diese Zahl war 2020 um 800 Fälle bzw. 10 Prozent deutlich zurückgegangen. Doch es gibt auch gute Nachrichten: Inobhutnahmen aufgrund dringender Kindeswohlgefährdungen sind um 6 Prozent zurückgegangen ((insgesamt 1.800 Fälle).
2021 wurden insgesamt rund 28 500 Inobhutnahmen (60 %) wegen dringender Kindeswohlgefährdungen, ca. 11 300 nach unbegleiteten Einreisen (24 %) und rund 7 700 (16 %) aufgrund von Selbstmeldungen durchgeführt.
Weitere Zahlen gibt es direkt beim Statistischen Bundesamt (Destatis)