„Keiner fällt durchs Netz“ heißt das Programm, in dem Eltern und Alleinerziehende mit besonderen Belastungen bis zu einem Jahr lang von Gesundheitsfachkräften begleitet werden können. Dabei spielt es keine Rolle, ob die Eltern ein junges Lebensalter, psychische Erkrankungen, gesundheitliche Einschränkungen oder einen Flucht- oder Migrationshintergrund haben.
Studien der Universität Heidelberg belegen den besonderen Nutzen des Programms. So stellte laut RheinMainVerlag der Initiator des Projektes und damalige Leiter des Institutes für Psychosomatische Kooperationsforschung und Familientherapie, Professor Dr. Manfred Cierpka, schon 2014 fest, dass eine Unterstützung durch Familienhebammen beispielsweise dazu beitragen kann, dass Mütter und Kinder innerhalb des ersten Jahres eine tragfähige Beziehung aufbauen können. Dadurch wird die Entwicklungsperspektive der Kinder deutlich verbessert und gleichzeitig das Risiko einer Kindeswohlgefährdung gesenkt.
Im Kreis Bergstraße ist „Keiner fällt durchs Netz“ mittlerweile fester Bestandteil der Frühen Hilfen, dem Angebot des Kreises an Familien während der Schwangerschaft und nach der Geburt. Die Gesundheitsfachkräfte (u.a. Hebammen und Krankenpfleger) betreuen rund 100 Familien pro Jahr; mit über 1.000 Hausbesuchen wurden so Familien in den letzten drei Jahren unterstützt.